Datum: 24.-26.09.2018
Ort: Berlin
„Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammenleben?“ lautet die Leitfrage des Modellprojektes Empowered by Democracy mit der Teilnehmer*innen in vielen Workshops und Seminaren auf Antwortsuche gehen. Eines davon fand vom 24.-26. September 2018 erneut an der Stiftung wannseeFORUM statt. Angereist waren Schüler*innen der Friedrich-Ebert-Oberschule, einem Gymnasium aus Berlin-Wilmersdorf, ein großer Teil davon aus Willkommensklassen. Frischen Wind wollten sie in ihr Projekt bringen, welches sie vor genau einem Jahr hier geschmiedet hatten.
Genau darauf zielt das Format Refresh-Seminar ab: Laufende Willkommenspat*innen-Projekte dabei zu unterstützen, diese auf den Prüfstand zu stellen und weiterzuentwickeln. Zunächst wurden schnell die Koffer verstauen, die Ärmel hochkrempeln und dann ging gleich ans Eingemachte – die Bestandsaufnahme. Was haben wir erreicht, was konnten wir umsetzen, was nicht? Was waren Gelingensbedingungen, was Stolpersteine? Manche der Teilnehmer*innen staunten nicht schlecht, was es alles schon gibt, dass sie selbst aber noch nicht kannten. Die Fluktuation innerhalb der Schüler*innenschaft ist und bleibt die größte Herausforderung, denn neue Mitstreiter*innen wollen gut eingeführt werden und können nur damit Teil eines Projektteams werden.
Aufgrund dessen legten die beiden Trainer*innen am zweiten Tag den Fokus auf Sensibilisierung, wobei die Beschäftigung mit den Themen Identität, Diversität und Inklusion eine tragende Säule bildete. Um die Sprachbarriere so niedrig wie möglich zu halten, wurde auf Vortragsformate verzichtet und stattdessen auf spielerische Übungen aus dem Demokratiebildungsprogramm Betzavta (hebräisch für Miteinander) zurückgegriffen. Kam es trotzdem zu Verständigungsschwierigkeiten übersetzten die Schüler*innen aus den Regelklassen bereitwillig, da sie aufgrund ihrer eigenen Migrationsgeschichte teilweise die Sprachen der Schüler*innen aus den Willkommensklassen beherrschen. Auch dadurch entstand schnell ein gegenseitig akzeptierendes und wertschätzendes Miteinander in der Seminargruppe. Damit die gemeinsame Freizeit und das bessere Kennenlernen nicht zu kurz kamen, waren gemeinsame Spielabende und ein Lagerfeuer fester Bestandteil des Programms.
Am letzten Seminartag ging es um die konkrete Umsetzung des Erfahrenen und Gelernten. Aufbauend auf die Bestandsaufnahme wurde das Projekt überarbeitet und ein detaillierter Aktionsplan mit konkreten nächsten Schritten für das kommende Schuljahr gestrickt. Wer macht was, mit wem, bis wann? Einige kannten diese Methode vom letzten Mal, aber man lernt ja nie aus und immer weiter. Alle gingen mit der Gewissheit, wieder neuen Wind in den Segeln zu haben. Das Schiff „Offene Schulkultur“ – so der Projektname – würde Fahrt aufnehmen, da waren sich alle sicher.
Veranstalter: AdB e.V. in Kooperation mit der Stiftung wannseeFORUM