Datum: 08. März 2019
Ort: Bundeskongress politische Bildung in Leipzig
Im Workshop „Emotionale Voraussetzungen demokratischer Teilhabe in der Migrationsgesellschaft“ stellte die Projektgruppe Erkenntnisse aus der Projektarbeit vor: Emotionale Faktoren spielen für das Gelingen demokratischer Partizipation von Minderheiten eine entscheidende Rolle.
Vertrauensvolle Beziehungen und geschützte Bildungsräume, in denen Meinungen und emotionale Erfahrungen ohne Angst thematisiert werden können, sind Grundlagen gelingender Empowermentprozesse. Nicht zu unterschätzen sind gerade bei geflüchteten Jugendlichen, deren Situation von Umbrüchen und Irritationen geprägt ist, die enorme Bedeutung von Wertschätzung, Anerkennung und Bindungen für ihre Teilhabe in der Gesellschaft. Partizipations- und prozessorientierte Lernformen ermöglichen zudem Selbstwirksamkeitserfahrungen, die das Vertrauen in die eigene Fähigkeit stärken, handelnd das eigene Lebensumfeld mitgestalten oder sogar verändern zu können. Auch die grundlegende politische Frage des Projekts “Empowered by Democracy”, wie wir in der Gesellschaft zusammenleben wollen, kann ohne eine Berücksichtigung individueller und kollektiver Emotionen nicht angemessen verhandelt werden. Die Teilnehmenden des Workshops diskutierten unter anderem über mögliche emotionale Ressourcen einer pluralen, demokratischen Migrationsgesellschaft: Ein Gefühl der Zugehörigkeit, die Hoffnung auf die Veränderbarkeit der Gesellschaft und Mut zum Handeln können Triebkräfte einer nachhaltigen demokratischen Partizipation vielfältiger sozialer Gruppen sein. Als wichtige Mitgestalterin der emotionalen und mentalen Verfasstheit unserer Gesellschaft kann die politische Bildung einen Beitrag leisten, diese Ressourcen zu stärken.