Empowered by Democracy https://empowered-by-democracy.de Stärken. Bilden. Vernetzen. Wed, 08 Jan 2020 14:32:09 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.2 Das Projekt „Empowered by Democracy“ wurde am 31.12.2019 abgeschlossen. Diese Website wird deshalb nicht mehr aktualisiert. Sie ist voraussichtlich noch bis Ende 2022 online. https://empowered-by-democracy.de/2020/01/04/projekt-abgeschlossen/ Sat, 04 Jan 2020 10:56:00 +0000 http://democracy/?p=1 Video: Jugendliche aktiv gegen Vorurteile https://empowered-by-democracy.de/2019/12/16/ich-bin-wie-ich-bin-oder-doch-ganz-anders-2-2-2/ Mon, 16 Dec 2019 09:10:53 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2470 „Video: Jugendliche aktiv gegen Vorurteile“ weiterlesen

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Datum: April 2017 bis September 2019
Ort: Nürnberg

Der 25-minütige Film dokumentiert die zweieinhalbjährige Zusammenarbeit einer Nürnberger Jugendgruppe im Rahmen von „Empowerd by Democracy“. Unter dem Motto „Jugendliche aktiv gegen Vorurteile“ entwickelten sie unter anderem Graffiti und ein Theaterstück. Im Film sprechen alle Beteiligten über das, was sie für sich gelernt haben und an andere weitergeben wollen: Zum Beispiel, dass man andere Menschen kennenlernen sollte, bevor man über sie urteilt und dass alle Menschen gleichwertig sind.

Veranstalter: Evangelische Jugend Nürnberg

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Schülerinnen und Schüler erzählen Thüringer Fluchtgeschichten https://empowered-by-democracy.de/2019/12/02/ich-bin-wie-ich-bin-oder-doch-ganz-anders-2-2/ Mon, 02 Dec 2019 13:29:46 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2449 „Schülerinnen und Schüler erzählen Thüringer Fluchtgeschichten“ weiterlesen

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Datum: 8. November 2019
Ort: Eisenach

„Niemand verlässt freiwillig seine Heimat!“ Der Satz steht in Großbuchstaben auf der Leinwand in der Turnhalle der Oststadtschule Eisenach, in der am 8. November alle Klassen zum Schulforum versammelt sind. Die 10. Klasse stellt ihr Projekt „Thüringer Fluchtgeschichten“ vor, in dem sie sich mit aktuellen und historischen Berichten zur Flucht aus und nach Thüringen beschäftigt hat. Ihre Ergebnisse präsentieren die Schülerinnen und Schüler in Form von Handy-Kurzfilmen und Bildertheater.

Am 01. Oktober begann das Projekt mit einem Projekttag in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg. Hier hörten die Jugendlichen von Zeitzeugen und Experten, wie Flucht Lebensgeschichten prägt und die Gesellschaft verändert. Dabei erzählten sie auch ihre eigenen Erlebnisse oder Flucht- und Migrationsgeschichten ihrer Familien.

Diese Erfahrungen wurden anschließend kreativ bearbeitet und Fluchtgeschichten von den Jugendlichen neu erzählt. Im ersten Workshop entstanden drei Kurzfilme: In einem werden Fluchtursachen erklärt. Der zweite zeigt ein fiktives Interview mit einem jungen Mann, der vor dem Krieg aus Syrien fliehen musste. Der dritte Film stellt ein Gespräch zwischen drei Mädchen dar in dem deutlich wird, dass Migration zur Lebensrealität vieler Menschen gehört.

Im zweiten Workshop „Bildertheater“ erzählten die Schülerinnen und Schüler in vier Standbildern die fiktive Geschichte einer jungen Frau, die gemeinsam mit drei Freundinnen vor der allgegenwärtigen Überwachung und Einengung aus der DDR flieht. Sie schafft es, aber ihre beiden Begleiterinnen werden an der Grenze erschossen bzw. verhaftet. In einem weiteren Standbild mit dem Titel „Neuland“ zeigen vier Schüler, dass das Ende einer Flucht ganz unterschiedlich aussehen kann. Am Ziel sind einige traumatisiert, manche quält Heimweh und sie bereuen ihren Schritt und wieder andere starten voller Tatendrang in ein neues Leben.

Foto: Tina Schweizer

Flucht ist allgegenwärtig und hat die Gesellschaft immer schon geprägt. Wichtig ist, hinzuhören und Erlebnisse wahr- und ernst zu nehmen. Denn niemand verlässt freiwillig seine Heimat.

Die „Thüringer Fluchtgeschichten“ waren ein gemeinsames Projekt der Evangelischen Akademie Thüringen, der Jugendbildungsstätte Junker Jörg und der Oststadtschule Eisenach im Rahmen von Empowered by Democracy.

Veranstalter: Evangelische Akademie Thüringen

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Abschlussbroschüre „Empowerment, Begegnung und Demokratie gestalten” https://empowered-by-democracy.de/2019/11/28/neu-erschienen-analyse-ausserschulische-politische-bildung-mit-jungen-gefluechteten-erfahrungen-themen-bedarfe-3-2-2/ Thu, 28 Nov 2019 15:01:15 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2443 „Abschlussbroschüre „Empowerment, Begegnung und Demokratie gestalten”“ weiterlesen

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Im Projekt „Empowered by Democracy“ diskutierten ab 2017 Jugendliche in ganz Deutschland in verschiedenen Formaten über die Frage „Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammenleben?“. Nach nahezu drei Jahren ziehen wir im Herbst 2019 Bilanz und blicken auf vielfältige Begegnungen, spannende Diskussionen und gemeinsame Aktivitäten zurück.

Rund 200 junge Teamerinnen und Teamer mit Fluchthintergrund haben an Qualifizierungen für die Bildungspraxis teilgenommen und werden künftig ihre Themen und Geschichten in die Praxis der politischen Bildung einbringen. Insgesamt konnten mit nahezu 250 Seminaren, Tagungen und anderen Bildungsveranstaltungen mehr als 5.600 Menschen erreicht werden. Rund 250 neue Kooperationen mit verschiedenen Trägern und Projekten sind entstanden, an die auch nach Ende des Projekts angeknüpft werden kann.

Die vorliegende Broschüre versteht sich als Abschlusspublikation von „Empowered by Democracy“. Sie trägt wichtige Ergebnisse zusammen und bietet praxisnahe Einblicke in eine politische Bildungsarbeit, die junge Migrant*innen als handelnde Subjekte stärkt, bildet und vernetzt. Auch eine Zusammenfassung der Abschlusskonferenz vom September 2019 in Berlin ist enthalten. Die Broschüre möchte Anregungen für eine Bildungspraxis geben, die die Verwirklichung des Rechts auf demokratische Teilhabe aller jungen Menschen unterstützt.

Zum Download

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VIDEO: Our Stories https://empowered-by-democracy.de/2019/11/18/alle-an-einem-tisch-erfahrungen-teilen-voneinander-lernen-junge-gefluechtete-gestalten-politische-jugendbildung-fuer-eine-starke-demokratie-2-2/ Mon, 18 Nov 2019 15:17:21 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2419 „VIDEO: Our Stories“ weiterlesen

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Die Schülerinnen Kinda und Joudi engagieren sich als Teamerinnen der politischen Jugendbildung in Berlin. Die Schwestern sind vor knapp vier Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen. Qassim, ebenfalls aus Syrien, studiert in Heidelberg und leitet in den Ferien politische Bildungsseminare im Rheinland. Die drei jungen Teamer*innen erzählen, wie sie Angebote der politischen Jugendbildung kennengelernt haben und was politische Bildungsarbeit für sie bedeutet.

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Vortrag „Die Rolle der politischen Bildung für Aushandlungsprozesse und eine demokratische Streitkultur in der Migrationsgesellschaft“ https://empowered-by-democracy.de/2019/11/06/alle-an-einem-tisch-erfahrungen-teilen-voneinander-lernen-junge-gefluechtete-gestalten-politische-jugendbildung-fuer-eine-starke-demokratie-2/ Wed, 06 Nov 2019 12:15:40 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2405

Diesen bemerkenswerten Vortrag hielt Prof. Aladin El-Mafaalani, Bildungs- und Migrationsforscher an der Universität Osnabrück, am 26. September 2019 auf der Abschlusskonferenz von „Empowered by Democracy” in Berlin.

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Geschichte wiederholt sich https://empowered-by-democracy.de/2019/10/17/ich-bin-wie-ich-bin-oder-doch-ganz-anders-2/ Thu, 17 Oct 2019 10:23:27 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2398 „Geschichte wiederholt sich“ weiterlesen

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Datum: 01. Oktober 2019
Ort: Eisenach

Flucht prägt viele Menschen und Familien in Thüringen. Am Dienstag, dem 1. Oktober beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Oststadtschule Eisenach in der Jugendbildungsstätte Junker Jörg mit Fluchtgeschichten aus und nach Thüringen. „Ich bin total gespannt auf die Menschen und ihre Geschichten“, sagte Rahel, bevor es losging.

In einem World Café wurden im Projekt „Thüringer Fluchtgeschichten“ an vier Tischen ganz unterschiedliche Erzählungen gehört und viele Fragen gestellt. Adam Alazawe aus Erfurt berichtete von seinem Weg aus Syrien nach Deutschland und kam mit den Jugendlichen über heutige Fluchtgeschichten ins Gespräch. Berthold Dücker aus Geisa erzählte von seiner Flucht 1964 aus Thüringen nach Hessen. Als 16-Jähriger überwand er alleine die Grenze in den Westen, weil er die fehlenden Freiheiten und das Unrecht in der DDR nicht aushielt. Dr. Annika Schreiter brachte zwei Fluchtgeschichten aus Pommern nach Thüringen zur Zeit des 2. Weltkriegs mit. Michael Weise vom Lutherhaus Eisenach berichtete von Martin Luthers unfreiwilliger Flucht auf die Wartburg und seinem Exil unter dem Decknamen Junker Jörg. „Eine Flucht, die sich von den anderen Geschichten unterscheidet“, meint Weise. „Luther konnte nämlich irgendwann in sein altes Leben zurückkehren.“ Die Jugendlichen selbst haben zum Teil Flucht erlebt oder haben Freunde, Klassenkamerad*innen oder Familienmitglieder, die fliehen mussten. So konnte fast jeder und jede in dem World Café eine Fluchtgeschichte erzählen.

Jede Geschichte ist einzigartig, ebenso wie die Menschen, die sie erleben und durchleiden. Dennoch gibt es immer wiederkehrende Elemente: Die Hoffnung auf ein besseres Leben, die Entbehrungen und die Angst unterwegs und dann, am Ziel der Träume, oft Enttäuschung. Denn dieses Ziel sieht meist ganz anders aus als erhofft und Geflüchtete erfuhren zu allen Zeiten und an allen Orten Ablehnung und Feindseligkeit. „Geschichte wiederholt sich und ich frage mich oft, warum wir nicht endlich klüger werden“, sagt Berthold Dücker zum Abschluss. „Kein Mensch auf der Welt ist illegal und meine Geschichte ist nicht anders als die von denen, die heute aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea flüchten.“

Die Jugendlichen verarbeiten ihre Erkenntnisse und die erfahrenen Geschichten im weiteren Verlauf des Projekts in Kurzfilmen und als Bildertheater. Am 8. November werden die neu erzählten Fluchtgeschichten zum Abschluss des Projekts in der Oststadtschule vorgestellt.

Veranstalter: Evangelische Akademie Thüringen

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„3 Fragen an …“ Maud Vogel https://empowered-by-democracy.de/2019/10/02/3-fragen-an-maud-vogel/ Wed, 02 Oct 2019 09:05:58 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2357 „„3 Fragen an …“ Maud Vogel“ weiterlesen

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Foto: Christoph Breuer

Wie sensibilisiert man Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationserfahrung für Antisemitismus? Maud Vogel sprach mit uns über ihre Erfahrungen in der politischen Jugendbildung.

Warum ist Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft ein Thema?
Antisemitismus findet sich in allen gesellschaftlichen Gruppen und Bereichen: im rechten und linken politischen Spektrum, in der sogenannten Mitte der Gesellschaft und im politischen Islam. Der Hass auf Jüdinnen und Juden lässt sich in allen Gruppen sowohl geschichtlich nachzeichnen als auch an aktuellen Beispielen belegen. Dabei tragen Menschen antisemitische Ressentiments und Stereotype häufig nicht bewusst und auch gegen eigene Absichten weiter. In der deutschen Einwanderungsgesellschaft sind wir mit speziellen Formen des Antisemitismus konfrontiert. Die historischen, politischen und religiösen Bezüge hängen mit dem jeweiligen Migrationshintergrund von Einwanderungsgruppen und ihrer gesellschaftlichen Situation zusammen. Die Rede von einem „importieren Antisemitismus“ dient allerdings nur dazu, sich der notwendigen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen zu entziehen. Sie suggeriert, dass es vor der Zuwanderung, insbesondere aus Ländern des Nahen Ostens, kein Problem mit antisemitischen Ressentiments gab. Das stimmt so nicht und spielt Menschen gegeneinander aus.

Bei „Empowered by Democracy“ arbeiten Sie mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationserfahrung. Wie bringen Sie ihnen das Thema Antisemitismus nahe?
Wir finden es besonders wichtig, Jugendlichen ein Verständnis von Antisemitismus zu vermitteln, das sich nicht allein auf die Zeit des Nationalsozialismus beschränkt. Wir nehmen auch in den Blick, wie anpassungsfähig antisemitische Ressentiments sind und wie beständig sie sich halten. Woher kommen jüdinnen- und judenfeindliche Stereotype? Welche Funktion erfüllen sie? Wie können wir aktuellem Antisemitismus als Individuen und als Gesellschaft begegnen? Diese Fragen stehen im Fokus unserer Arbeit. Zum gesellschaftlichen Leben in Deutschland gehört aber auch die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte. Wir möchten die Jugendlichen für unsere gemeinsame Verantwortung im Umgang mit dem Nationalsozialismus und seinen Folgen sensibilisieren – unabhängig von kulturellen, sozialen oder ethnischen Hintergründen.

Welchen Beitrag leistet die politische Jugendbildung, um antisemitischen Stereotypen und Verschwörungstheorien entgegenzutreten?
Es gibt noch zu wenige Projekte und Initiativen, die auf aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus eingehen und sie zum Inhalt pädagogischer Arbeit machen. Das beobachte ich gerade in Sachsen. Gleichzeitig hat Antisemitismus für die meisten Jugendlichen kaum Bedeutung. Weder der historische Antisemitismus noch die gegenwärtige Situation von Jüdinnen und Juden sind Themen, über die sie regelmäßig nachdenken und reden. Die wichtigste Aufgabe antisemitismuskritischer Bildungsarbeit ist daher nicht nur, Jugendliche aufzuklären oder Wissen zu vermitteln. In erster Linie möchten wir bei den Jugendlichen Interesse wecken und sie für das Thema sensibilisieren. Wenn uns das gelingt, können wir antisemitische Denkmuster in Frage stellen und alternative Sichtweisen aufzeigen.

Über Maud Vogel
Maud Vogel arbeitet freiberuflich in der politischen Jugendbildung. Für „Empowered by Democracy“ betreut sie das Projekt „Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft“, das von ARBEIT UND LEBEN Sachsen in Kooperation mit dem Bildungsverein „Parcours“ durchgeführt wird. Die Maßnahme möchte Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationserfahrung für historischen und aktuellen Antisemitismus sensibilisieren.

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Ich bin wie ich bin! Oder doch ganz anders? https://empowered-by-democracy.de/2019/10/01/ich-bin-wie-ich-bin-oder-doch-ganz-anders/ Tue, 01 Oct 2019 09:51:42 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2349 „Ich bin wie ich bin! Oder doch ganz anders?“ weiterlesen

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Datum: 06.-08. September 2019
Ort: Zingst

Sobald wir auf die Welt kommen, erhalten wir einen Namen, der uns als Mädchen oder Junge kennzeichnet und zumeist ein Leben lang begleitet. In unserer Gesellschaft unterscheiden wir zumeist zwischen „männlich“ und „weiblich“. Aber reicht das? Schränken uns solche Kategorien in unserer Entwicklung ein oder grenzen wir damit andere Menschen gar aus?

Beim „Entrollen“ der Genderbilder in unseren Köpfen fragte unsere Referentin nach unseren eigenen Namensgeschichten und danach, welche Bilder, Gedanken oder Assoziationen uns einfallen, wenn wir uns einen kleinen Jungen, ein kleines Mädchen, eine erwachsene Frau oder einen Mann vorstellen. Da kamen sehr klassische, aber auch überraschende Bilder zum Vorschein, die unser Zusammenleben ausmachen.

Die Kinder stellten fest, dass die „richtig blöde dreckige“ Arbeit im Haushalt oft von den Frauen gemacht wird. Bei einigen Aufgaben in der Familie, wie der Gartenarbeit, bemerkten sie, dass alle daran beteiligt werden, sie zu erledigen.

Wir erzählten uns unsere Geschichten, wie sich unsere Bilder von Frauen und Männern entwickelten: Es gab Mädchen, die gern Fußball spielten oder auf Bäume kletterten und deren Väter es später untersagten. Sätze wie „Das macht ein Mädchen nicht.“ „Spiel mit anderen Mädchen und halte dich von den Jungen fern.“ oder „Ein Mädchen räumt ihr Zimmer schön auf.“ begleiteten einige Frauen. Das erste eigene Fahrrad war zum Beispiel ein besonderer Moment im Leben eines kleinen Jungen wie auch das gemeinsame Fußballspiel mit dem Vater.

Wir gingen einen Schritt weiter und überlegten, was wir an unsere eigenen Kinder weiter geben und inwiefern sie von unseren Vorstellungen vom Frau- oder Mann-Sein geprägt werden. Das waren intensive Reflexionen. Vom Ermutigen war die Rede, Neues und Unbekanntes auszuprobieren, frei in der Entwicklung der Persönlichkeit zu sein.

Es wurde sehr lebendig: Mädchen und Jungen, Frauen und Männer kletterten mutig bis zu neun Meter hoch auf einen Baum. Zudem probierten wir uns alle im Tanztheater aus: Wir tanzten beispielsweise wild oder still, zu zweit oder allein. Kategorien wie männlich, weiblich oder divers rückten in den Hintergrund.

Bei einer anschließenden Werteauktion kamen Beobachtungen hinzu, die unsere Bilder von Geschlechtern (nicht) bestätigten: ein junges deutsches Mädchen ersteigert z. B. Werte wie „Politische Macht“ und „Intelligenz“, ein junger Familienvater aus Honduras erwirbt die „Finanzielle Sicherheit“ und eine Frau mittleren Alters aus Russland kauft „Die Persönliche Freiheit“ und „Das perfekte Familienleben“. Was hat das mit unserem realen Leben zu tun und was sagt das über uns aus? – Diese Diskussionen waren sehr spannend.

Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Nordkirche mit ihren Regionalzentren für demokratische Kultur und dem Jugendmigrationsdienst Stralsund

Veranstalter: Evangelische Akademie der Nordkirche

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„Alle an einem Tisch – Erfahrungen teilen, voneinander lernen“ – junge Geflüchtete gestalten politische Jugendbildung für eine starke Demokratie https://empowered-by-democracy.de/2019/09/27/alle-an-einem-tisch-erfahrungen-teilen-voneinander-lernen-junge-gefluechtete-gestalten-politische-jugendbildung-fuer-eine-starke-demokratie/ Fri, 27 Sep 2019 09:34:28 +0000 https://empowered-by-democracy.de/?p=2334 „„Alle an einem Tisch – Erfahrungen teilen, voneinander lernen“ – junge Geflüchtete gestalten politische Jugendbildung für eine starke Demokratie“ weiterlesen

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„Empowered by Democracy“ feierte am Abend des 25. September 2019 sein Finale unter dem Motto: „Alle an einem Tisch – Erfahrungen teilen, voneinander lernen“. Über 100 Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet folgten der Einladung des Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e.V. nach Berlin. Als Teamerinnenn und Teamer der politischen Jugendbildung gestalteten junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund den Abend.

Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), betonte in ihrer Rede, wie wichtig politische Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Weiterentwicklung der Demokratie sei. „Engagement und Teilhabe halten unsere Demokratie aufrecht und unser Miteinander am Leben“, so Seifert.

In einer Gesprächsrunde diskutierte der Moderator Michel Abdollahi mit Asem Alsayjare, Referent der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und den Teamer*innen Kinda Muhsen, Joudi Muhsen und Ahmad Alkridi. Die drei jungen Teamer*innen sind erst vor rund drei Jahren nach Deutschland gekommen und haben sich in kurzer Zeit zu politischen Bildner*innen weitergebildet. Sie diskutierten über die Frage, was ein gutes Zusammenleben in Deutschland bedeutet und was junge Menschen mit Fluchterfahrung stärkt, um sich in demokratische Debatten erfolgreich einbringen zu können.

Barbara Menke, Vorsitzende des Bundesausschuss Politische Bildung betonte, wie wichtig eine ausreichend und dauerhaft finanzierte bundesweite Struktur der außerschulischen politischen Jugendbildung ist, um sich für eine vielfältige Gesellschaft und ein friedliches Zusammenleben ohne Hass, Hetze und Ausgrenzung einzusetzen. Qassim Alhumayyer, der vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland geflohen ist, sagte: „Die politische Bildung hat vieles für mich getan. Die Erfahrung, innerhalb nur eines Jahres vom Teilnehmer zum Teamer der politischen Bildung zu werden, war großartig. Das war Empowerment!“.

Politische Jugendbildung zielt darauf ab, jungen Menschen in Deutschland zu gesellschaftlicher und politischer Teilhabe zu befähigen – unabhängig von Herkunft, Staatsbürgerschaft oder Sprachkenntnissen. Das Projekt „Empowered by Democracy“ leistet dazu einen wichtigen Beitrag, indem es Formate der politischen Bildung für junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung initiiert. Im Rahmen des Projekts nahmen über 3.500 Jugendliche an innovativen Angeboten der politischen Bildung in ganz Deutschland teil. In der Begegnung entwickelten sie ihr Verständnis für verschiedene Meinungen, Lebensentwürfe und Werthaltungen. In Empowerment-Formaten stärkten sie ihre Handlungsfähigkeit in der Demokratie.

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