Broschüre “Gemeinsam stärker.”
Zur Bedeutung von außerschulischer politischer Bildung für gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Jugendlicher im Kontext von anderen Angeboten der Jugendhilfe und Schule
Das Projekt „Empowered by Democracy“ ist 2017 angetreten, um mit politischer Bildungsarbeit einen Beitrag zur demokratischen Teilhabe geflüchteter Jugendlicher zu leisten. Dieses Ziel verfolgen zum Teil auch Akteure aus benachbarten Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe, aus dem schulischen Bereich sowie Migrant*innenselbstorganisationen und ehrenamtliche Initiativen.
Die Expertise fragt nach den Spezifika der außerschulischen politischen Jugendbildung mit Blick auf die Zielgruppe geflüchteter Jugendlicher im Kontext von anderen Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe und von Schule. Dazu wurden Interviews mit politische Bildner*innen, Jugendsozialarbeiter*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Lehrkräften und Mitarbeiter*innen von Geflüchteteninitiativen geführt. Welche Erfahrungen wurden gemacht, wo liegen Herausforderungen? Wie kann die Zusammenarbeit verbessert werden, um Teilhabechancen geflüchteter Jugendlicher zu erhöhen? Welche Vorstellungen und Erwartungen über die jeweils anderen Arbeitsfelder existieren bei den Praktiker*innen und welche Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung der politischen Bildung in der Migrationsgesellschaft lassen sich daraus ziehen? Unterfüttert werden die Erfahrungen durch ergänzende Einschätzungen von Expert*innen aus der Wissenschaft.
Broschüre „Empowerment, Begegnung und Demokratie gestalten”
Im Projekt „Empowered by Democracy“ diskutierten ab 2017 Jugendliche in ganz Deutschland in verschiedenen Formaten über die Frage „Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammenleben?“. Nach nahezu drei Jahren ziehen wir im Herbst 2019 Bilanz und blicken auf vielfältige Begegnungen, spannende Diskussionen und gemeinsame Aktivitäten zurück. Rund 200 junge Teamerinnen und Teamer mit Fluchthintergrund haben an Qualifizierungen für die Bildungspraxis teilgenommen und werden künftig ihre Themen und Geschichten in die Praxis der politischen Bildung einbringen. Insgesamt konnten mit nahezu 250 Seminaren, Tagungen und anderen Bildungsveranstaltungen mehr als 5.600 Menschen erreicht werden. Rund 250 neue Kooperationen mit verschiedenen Trägern und Projekten sind entstanden, an die auch nach Ende des Projekts angeknüpft werden kann.
Die vorliegende Broschüre versteht sich als Abschlusspublikation von „Empowered by Democracy“. Sie trägt wichtige Ergebnisse zusammen und bietet praxisnahe Einblicke in eine politische Bildungsarbeit, die junge Migrant*innen als handelnde Subjekte stärkt, bildet und vernetzt. Auch eine Zusammenfassung der Abschlusskonferenz vom September 2019 in Berlin ist enthalten. Die Broschüre möchte Anregungen für eine Bildungspraxis geben, die die Verwirklichung des Rechts auf demokratische Teilhabe aller jungen Menschen unterstützt.
Broschüre „Zwei Jahre ‘Empowered by Democracy’ – Jugendliche berichten”
Im Rahmen des Projekts “Empowered by Democracy“ nahmen bis Sommer 2019 über 3.500 Jugendliche an Angeboten der politischen Bildung teil, gut die Hälfte davon mit Fluchterfahrung. Rund um die Frage „Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammenleben?“ diskutierten sie zahlreiche gesellschaftspolitische Themen. In der Begegnung entwickelten sie ihr Verständnis für verschiedene Meinungen, Lebensentwürfe und Werthaltungen. In Empowerment-Formaten stärkten sie ihre Handlungsfähigkeit in der Demokratie. In Qualifizierungsformaten erlernten sie das Handwerkszeug der politischen Bildungsarbeit.
Wir wollten wissen, wie junge Teilnehmende mit und ohne Fluchterfahrung die Bildungsangebote von „Empowered by Democracy“ erleben – und haben sie gefragt. Auch zu ihrer Lebenssituation und ihrer Meinung zu Demokratie und dem Zusammenleben in Deutschland haben wir qualitative Interviews geführt. Die Broschüre gibt einen lebendigen Eindruck in die Praxis und die Erfahrungen der Teilnehmer*innen des Projekts. 22 Jugendliche kommen zu Wort, oft mit Originalzitaten. Ihre Lernerlebnisse, Empowerment-Erfahrungen und ihr Einsatz als Teamende der politischen Bildung machen Mut für die Zukunft der Demokratie in Deutschland. Zugleich berichten sie von Diskriminierungen, Ausgrenzungen und Enttäuschungen über die Demokratie. Diese unterschiedlichen Erfahrungen gilt es zu reflektieren, weiterzuentwickeln und in die politische Bildungspraxis zu integrieren.
Materialsammlung
Das Projekt “Empowered by Democracy” unterstützte Bildungspraktiker*innen auf unterschiedlichen Ebenen und stellte ihnen nützliche Informationen für die Politische Bildungsarbeit im Kontext von Flucht und Migration zur Verfügung. Diese Materialsammlung bietet eine Übersicht mit Links zu ausgewählten Informationsquellen und weiterführender Literatur. Sie ist gegliedert in die Kategorien „Bildungspraxis“, „Expertisen, Studien, Daten“ und „Angebote und Anlaufstellen für Geflüchtete“. Jedem Link ist eine kurze inhaltliche Beschreibung vorangestellt.
Broschüre “Politische Jugendbildung und Teilhabechancen in der Migrationsgesellschaft gestalten”
Das Themenfeld Flucht und Migration dominiert gesellschaftliche und politische Diskurse in Deutschland und Europa mit weitreichenden Folgen für Parteienlandschaften und die politische Kultur. Hierbei geraten häufig die Erlebnisse und Geschichten von geflüchteten Menschen aus dem Blick. Flucht und Einwanderung bringen nicht nur für die Aufnahmegesellschaft, sondern auch für die neu Angekommenen viele Herausforderungen mit sich. Die Mehrheit der geflüchteten Menschen ist unter 25 Jahre alt und auf der Suche nach einer selbstbestimmten friedlichen Zukunft. Als in Deutschland lebende Menschen haben sie ein Recht auf Teilhabe an der demokratischen Gesellschaft, auch wenn ihre Möglichkeiten durch asyl- und aufenthaltsrechtliche Bestimmungen de facto eingeschränkt werden. Vor diesem Hintergrund entwickelte die Gemeinsame Initiative der Träger Politischer Jugendbildung im bap (GEMINI), in der die Evangelische Trägergruppe Mitglied ist, das Projekt „Empowered by Democracy“.
Die Broschüre wirft einige Schlaglichter auf die Ziele, Themen und Formate des Projektes rund um die Leitfrage: „Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammenleben?“ Sie gibt einen praxisnahen Einblick in die vielfältigen Erfahrungen in der politischen Bildungsarbeit mit jungen Geflüchteten und lässt Teilnehmer*innen und Bildungspraktiker*innen zu Wort kommen. Die Broschüre kann als Printfassung in begrenzten Mengen kostenfrei bestellt werden.
Diskussionspapier „Was kann politische Bildung zum Empowerment geflüchteter Jugendlicher beitragen?”
Der Empowerment-Ansatz ist für die Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen besonders interessant. Für diese heterogene, aber tendenziell prekarisierte, machtarme Gruppe, die sich mit den psychischen und physischen Folgen ihrer Flucht im Gepäck in einer neuen Umgebung zurechtfinden muss, erscheinen Empowerment-Strategien als ein erfolgversprechender Weg zur Stärkung der Handlungsfähigkeit. Zudem ist der Ansatz für eine politische Jugendbildung attraktiv, die die Verwirklichung gleicher demokratischer Teilhabechancen für alle Jugendlichen in der Migrationsgesellschaft unter dem Leitgedanken der Inklusion in den Blick nimmt. Er hilft, die Wissensbestände der politischen Bildung unter diesem Blickwinkel zu sortieren, um den aktuellen Anforderungen der Migrationsgesellschaft auf der Höhe der Zeit zu begegnen. Das Diskussionspapier bündelt praktische Erkenntnisse und die Auseinandersetzung der beteiligten projektbeteiligten Bildungspraktiker*innen.
Arbeitshilfe “Junge Geflüchtete als politische Bildner*innen. Bausteine für Qualifizierungsmaßnahmen”
Ein wichtiges Ziel des bundesweiten Projektes „Empowered by Democracy“ ist die Qualifizierung von jungen Geflüchteten zu Multiplikator*innen der politischen Jugendbildung. Das Werkstattgespräch im Mai 2018 in Weimar verstand sich als Austauschforum, Erfahrungen zu reflektieren und den Versuch zu unternehmen, Eckpunkte für solche Qualifizierungsformate zu formulieren. Als Ergebnis ist die vorliegende Arbeitshilfe entstanden, in der mögliche Bausteine von Qualifizierungsmaßnahmen für junge Menschen mit Fluchthintergrund benannt und Hinweise für die praktische Umsetzung gegeben werden.
Die vielfältigen Ziele, Empfehlungen und offenen Fragen zu den einzelnen Bausteinen wurden in Kleingruppen anhand von Leitfragen diskutiert und aufgeschrieben. Daraus ergibt sich eine nicht völlig einheitliche Struktur der Bausteine. Jede Kleingruppe entschied für sich, welche Schwerpunkte sie setzt und wie sie ihre Ergebnisse strukturiert. Daraus folgt auch, dass es Punkte gibt, die nicht der Auffassung der Gesamtgruppe oder des Projektträgers entsprechen. Es handelt sich also tatsächlich um Bausteine, die in ihrer Unabgeschlossenheit für verschiedene Bildungspraktiker*innen auf verschiedene Weise hilfreich sein können.
Analyse “Außerschulische politische Bildung mit jungen Geflüchteten”
Die außerschulische politische Jugendbildung kann auf umfangreiche, langjährige Erfahrungen im Themenfeld „Flucht und Migration“ zurückgreifen. Die bundesweit tätigen Mitgliedsorganisationen der Gemeinsamen Initiative der Träger der Politischen Jugendbildung im bap e.V. (GEMINI) und ihre zahlreichen Bildungseinrichtungen haben besonders in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Maßnahmen und Publikationen ein starkes Augenmerk auf diesen Bereich gelegt.
In der neu erschienenen Analyse trägt Christiane Toyka-Seid die dabei gesammelten Erkenntnisse in einer Bestandsaufnahme zusammen und benennt vor diesem Hintergrund zentrale Fragen, Themen und Herausforderungen für die praxisorientierte Weiterentwicklung der außerschulischen politischen Jugendbildung.