Das aktuelle Journal für politische Bildung behandelt die Entwicklungen in der Arbeitswelt, die unter den Stichworten „Arbeit 4.0“ und „Industrie 4.0“ diskutiert werden und sich im Wesentlichen auf die Technologisierung und Digitalisierung von Arbeitsplätzen beziehen. Noch wird aber kaum hinterfragt, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die Arbeitenden selbst haben. Es wird suggeriert, dass mit den neuen Arbeitsformen eine schöne, neue Arbeitswelt im Entstehen begriffen ist, in der sich die Menschen selbst verwirklichen und entfalten können. Gleichzeitig ist aber bereits heute empirisch nachweisbar, dass die Digitalisierung zum Wegfall von Arbeitsplätzen im mittleren Lohnsegment geführt hat, dass neue Arbeitsplätze mit höheren Qualifikationsanforderungen nur einer Minderheit zugänglich sein werden und dass andere Arbeitsformen zum Verlust von Arbeitnehmerrechten und zur Isolierung von Arbeitnehmer/-innen führen.
Die folgende Themenschwerpunkte hat das Heft 3/2016:
- Welche konkreten Wandlungsprozesse sind in der Arbeitswelt bereits auszumachen und welchen Konsequenzen sieht sich die Erwerbsarbeit unter Bedingungen einer „Arbeitswelt 4.0″gegenüber?
- Fallbeispiel Maschinen- und Anlagenbau: Welche Konsequenzen hat die stark digitalisierte Produktionsarbeit im Kontext von Beschäftigung, Qualifikation und Belastung in der Fabrik 4.0?
- Welche Kompetenzmodelle werden entgegen gehalten, um Potentiale einer arbeitnehmergerechten Gestaltung digitalisierter Arbeitsplätze auszuloten?
- Wie verändert sich gewerkschaftliche Bildungsarbeit bezogen auf die „Arbeitswelt 4.0“?
- Besteht ein Zusammenhang zwischen der sich verändernden Adoleszenzphasen Jugendlicher und der Veränderung unserer Arbeitswelt?
Weitere Themen in Heft 3/2016:
- Die rechtspopulistische AfD und deren Funktion als Türöffnerin nach Rechts als Herausforderung für die politische Bildung.
- Digitale Facetten des US-Präsidentschaftswahlkampfs im Kontext (außer)schulischer politischer Bildung.
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